Prolaktin ist ein Hormon, das von der Hypophyse, einer kleinen Drüse im Gehirn, produziert wird. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung verschiedener Körperfunktionen, insbesondere bei der Brustentwicklung und der Milchproduktion während der Schwangerschaft und Stillzeit. Doch nicht nur das – Prolaktin beeinflusst auch andere physiologische Prozesse im Körper. Ein gestörter Prolaktinspiegel kann auf Gesundheitsprobleme hinweisen.

Niedriger Prolaktinspiegel – Symptome und mögliche Ursachen

Ein niedriger Prolaktinspiegel, auch bekannt als Hypoprolaktinämie, ist eine seltene Störung. Die Auswirkungen eines zu niedrigen Prolaktinspiegels können jedoch erheblich sein. Einige der häufigsten Symptome einer Hypoprolaktinämie sind:

  • Unregelmäßige Menstruationszyklen oder das Ausbleiben der Menstruation bei Frauen,
  • Probleme mit der Fruchtbarkeit und Empfängnis,
  • Verringerte Milchproduktion bei stillenden Frauen,
  • Eingeschränkte Libido und sexuelle Dysfunktion bei Männern und Frauen,
  • Stimmungsschwankungen und emotionale Probleme.

Die möglichen Ursachen für einen niedrigen Prolaktinspiegel sind vielfältig. Dazu gehören Tumore oder Verletzungen der Hypophyse, bestimmte Medikamente, Hypothalamusstörungen und chronischer Stress. Die Diagnose einer Hypoprolaktinämie erfordert eine gründliche Untersuchung und Analyse der Hormonspiegel.

Hoher Prolaktinspiegel – Auswirkungen und zugrunde liegende Bedingungen

Ein hoher Prolaktinspiegel, oder Hyperprolaktinämie, ist häufiger als eine niedrige Prolaktinproduktion. Es kann verschiedene Auswirkungen auf den Körper haben, darunter:

Unregelmäßige Menstruationszyklen oder das vollständige Ausbleiben der Menstruation bei Frauen

  • Unfruchtbarkeit und Schwierigkeiten, schwanger zu werden,
  • Abnahme der sexuellen Lust und erektile Dysfunktion bei Männern,
  • Ausfluss von Milch aus den Brustwarzen, auch bei nicht stillenden Frauen,
  • Osteoporose oder Knochenschwächung,
  • Kopfschmerzen und Sehstörungen aufgrund von Druck auf umliegende Strukturen im Gehirn.

Eine Hyperprolaktinämie kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Eine der häufigsten Ursachen ist ein Prolaktinom, ein gutartiger Tumor der Hypophyse, der den Prolaktinspiegel ansteigen lässt. Andere Ursachen sind die Einnahme bestimmter Medikamente, Hypothyreose und chronisches Nierenversagen. Auch hier ist eine gründliche medizinische Bewertung erforderlich, um die zugrunde liegende Ursache festzustellen.

Behandlung von Prolaktin-Störungen

Die Behandlung von Prolaktin-Störungen hängt von der jeweiligen Ursache ab. Bei einem zu niedrigen Prolaktinspiegel kann die Verabreichung von Prolaktin durch Medikamente eine Option sein, um die Symptome zu lindern und die normale Funktion wiederherzustellen. Für eine Hyperprolaktinämie, die durch ein Prolaktinom verursacht wird, können Medikamente oder in einigen Fällen auch eine chirurgische Entfernung des Tumors erforderlich sein.

Die Überwachung des Hormonspiegels und regelmäßige Arztbesuche sind entscheidend, um die Wirksamkeit der Behandlung zu beurteilen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.